Tag 3 - 20.08.2002
Die Nacht war schon ziemlich kalt gewesen und so ist das erste, was wir nach dem Aufwachen machen, die Heizung andrehen. Zum Glück wird es ziemlich schnell warm. Man kann nur die Leute bedauern, die neben uns im Zelt schlafen. Heute geht es nun richtig los. Wir fahren auf dem Klondike Highway in Richtung Dawson City. Unterwegs halten wir immer wieder an, weil es etwas zu sehen gibt. Deshalb hier mal ein paar Bilder.

Manchmal sieht man für lange Zeit kein anderes Auto.

Irgendeiner muß ja mal wieder irgendwo raufklettern.

Die Five Finger Rapids, eine Verengung des Yukon River. Früher sind die da mit ihren Raddampfern durchgefahren.
Nachdem wir am Abzweig des Silver Trail Highways angekommen sind, gibt es erstmal was zu Essen, nämlich Spaghetti mit einer Fertig-Sauce aus dem Glas. Man kann es essen.

Jörg beim "Kochen" auf dem Propanherd.
Jetzt geht es auf dem Silver Trail Highway nach Keno City, einer alten Silberminenstadt. Die Straße dorthin ist eine 112 Kilometer lange Sackgasse. Dementsprechend ist das natürlich auch keine super asphaltierte Strasse, sondern eine Schotterpiste. Dummerweise regnet es ziemlich anhaltend und so fahren wir auf glitschigen Schlamm. Manchmal fängt das Auto so an zu schlingern, daß man schon ganz schön gegenlenken muß, wenn man nicht im Straßengraben landen will. In Keno City tobt das Leben. Von den 25 Einwohnern sieht man nicht viel (man sieht eigentlich niemanden), die Touristeninformation sieht auch irgendwie komisch aus und die Vorgärten sind wohl aus dem Wettbewerb "Wer hat das älteste schrottreife Gerät in seinem Garten stehen" entstanden. Da tummeln sich Autos aus den 50er Jahren oder auch alte Bagger zum Silberschürfen.

Die Touristeninformation.

Das Minenmuseum. Leider waren wir zu spät dran und es war schon geschlossen.
Wir gehen erstmal in die Snackbar. Diese ist ein Sammelsurium von allem was alt, oll oder kitschig ist. Außerdem treibt in der Bar eine ziemlich dicke Katze mit superweichem Fell ihr Unwesen. Während wir einen Tee schlürfen kommen doch tatsächlich noch zwei andere Besucher nach Keno City. Es sind Schweitzer.

In der Snackbar kann man sich Fotoalben anschauen, mit Bilder aus Keno City. Es gibt aber auch tatsächlich deutsche Klatschzeitungen, wie die Neue Revue.
Leider ist das Wetter so schlecht, daß es sich nicht lohnt, auf den Keno Hill zu fahren, von wo aus man normalerweise einen schönen Blick auf alte Minen und die Landschaft drumherum hat. Also fahren wir die Hälfte der Sackgassenstrasse bis nach Mayo zurück und suchen uns dort einen RV-Stellplatz. Wir finden einen mit Full Service, also mit Strom, Wasser und Scheiße-Anschluß. Nicht schlecht. Der Wasseranschluß ist äußerst praktisch, denn so können wir erstmal unser schönes Auto wenigstens provisorisch vom Schlamm befreien. Das sieht nämlich echt mitleiderregend aus. Nach einem kleinen Abendessen gehen wir dann auch fast schon ins Bett.

Unser schönes Auto ist sowas von dreckig. Und das mit der Rough Road ist nicht nur ein Schild. Es gab da sowas von Schlaglöcher...