Tag 21 - 07.09.2002
Dass wir nur einen Steinwurf vom Flughafen entfernt sind, klingt zwar lustig, ist es aber nicht wirklich. Bei Tageslicht kann man aus unserem Zimmer die Flugzeuge starten und landen sehen und vor allem hören.

Ein Blick aus unserer Zimmertür.
Wir machen uns jedenfalls erstmal auf zum Hoover Damm, der nur ein paar Meilen außerhalb von Las Vegas liegt. Kurz vor dem Damm gibt es eine Sicherheitskontrolle. Man muß anhalten und ein uniformierter Mensch wirft einen kurzen Blick ins Auto. Uns winkt er gleich weiter, vielleicht sehen wir nicht aus wie Terroristen. Wenn der wüßte... Wir fahren dann erstmal über den Hoover Damm nach Arizona und suchen uns einen Parkplatz. Anschließend machen wir erstmal eine Menge Bilder und ich filme, was das Zeug hält.

Die Intake Towers. Durch diese Türme gelangt das Wasser zu den Turbinen.

Wenn der Wasserstand zu hoch ist, dann fließt das Wasser durch diese riesigen Tunnel ab.

Rechts das Besucherzentrum, links ein Parkhaus.

Ein Blick hinunter vom Hoover Damm.
Es ist ziemlich warm und die Sonne knallt mächtig. Also gehen wir erstmal was trinken und schauen im Souvenirshops vorbei. Außer ein paar Postkarten kaufen wir aber nichts. Jetzt geht es zum Besucherzentrum. Bevor man da rein kommt, muß man eine Sicherheitskontrolle wir am Flughafen über sich ergehen lassen. Also mit Durchleuchten des Gepäcks und einem Metalldetektor. Der Eintritt kostet 10 Dollar und es ist auch ziemlich voll. Als erstes schauen wir uns einen Film aus den 30er Jahren über den Bau des Damms an. Es ist schon ganz schön, was die damals an Beton verbaut haben. Danach fahren wir mit einem Aufzug hinunter zur Halle, in der die Generatoren stehen.

Die Generatorenhalle. Für die Besucher gibt es eine extra Plattform.
Als letztes fahren wir mit dem Aufzug hoch auf die Aussichtsplattform und machen das obligatorische Foto mit dem Staudamm im Hintergrund.

Der Staudamm von der Aussichtsplattform aus. Ich glaube, die Fotos sind viel besser.

Einer von den Strommasten.
Wir fahren jetzt zurück nach Las Vegas, essen etwas bei Arby's :) und kaufen noch ein paar Filme (wir haben jetzt wohl insgesamt 25!) und ein paar Videokassetten (bis jetzt habe ich fast 6,5 Stunden gefilmt) bei Wal-Mart. Dann fahren wir beim Hardrock-Cafe vorbei und kaufen, ja genau, ein paar T-Shirts.

Abgefahrene Autokennzeichen haben die hier.
Danach geht es auf den "Strip", wo die ganzen Kasinos sind. Wir fahren erst ein Stückchen rum und parken dann. Unser Weg führt uns nun an den großen Kasinos vorbei, die wohl jeder kennt: The Venetian, Stardust oder auch Treasure Island. Dort machen sie alle paar Stunden eine Piratenshow. Es stehen schon eine Menge Leute da und als wir ankommen, geht es gerade los. Da fährt dann ein britisches Segelschiff rum und liefert sich erst eine Verbal- und dann eine Seeschlacht mit einem Piratenschiff. Es kracht und blitzt mächtig, irgendwo fängt es an zu brennen und zum Schluß geht das britische Schiff unter und die Matrosen springen ins Wasser. Dann ist die Show vorbei, das britische Schiff taucht zu den Klängen von "Britannia Rule The Waves" wieder auf und alles wird auf Anfang gefahren. Und das mitten in der Wüste. Echt abgefahren.

Dumm gelaufen für die Briten.
Wir wollen nun auch mal ein bißchen Geld verballern und gehen in das Mirage. Das ist das Kasino, wo diese beiden merkwürdigen Gestalten mit den weißen Tigern rumturnen. Wie hießen die gleich noch, achja, Siegfried und Roy. Am Eingang des Mirage gibt es dann auch einen Glaskäfig, wo einer der weißen Tiger rumtigert und vor lauter Langeweile die Wände ableckt.

Ein gelangweilter weißer Siegfried-und-Roy-Tiger.
Ein paar Meter weiter geht es dann richtig los. Überall stehen Spielautomaten. Jörg probiert sich als erstes an einem einarmigen Banditen. Aber der macht seinem Namen alle Ehre und nach einer Weile gehen wir erstmal weiter. Wir finden dann einen Pokerautomaten und Jörg fängt an, an dem zu spielen.

Ein einarmiger Bandit, bei dem wir nicht ein einziges Mal was gewinnen. Der ist bestimmt manipuliert.

Alles ist voll mit Spielautomaten und an der Decke hängen unzählige Kameras.
Am Pokerautomaten gewinnt Jörg ab und zu mal und seine Gewinne und Verluste halten sich erstmal die Waage. Zwischenzeitlich nimmt er sich auch einen von diesen Bechern, wo man die Münzen drin aufbewahren kann. Irgendwann gewinnt er auch acht Münzen (bei einer als Einsatz). Aber zum Schluß verspielt er alles. Ich habe mittlerweile auch angefangen mit meinen vier zusammengekratzten Quarters zu spielen. Da man aber aufhören soll, solange man gewinnt, höre ich irgendwann mit fünf Quarters auf und habe so satte 25 Cent Gewinn gemacht. Na wozu ist man denn ein Sonntagskind. Jetzt ist es schon ganz schön spät und wir wollten eigentlich noch ein Stückchen fahren.

Nicht schlecht, wer hier so auftritt.

Hier gibt es außer der Freiheitstatue auch noch den Eiffelturm.
Wir fahren nun nach Nordwesten. Die Straße ist richtig einsam und geht am Atomwaffen-Testgelände vorbei. Die Straße wird immer leerer und mir ist schon ein bißchen mulmig. Wenn hier was passiert, dann haben wir ein Problem. Es geht auch nach oben und plötzlich sind wir auf über 2200 Meter Höhe. Es gibt scharfe Kurven (nicht was ihr jetzt wieder denkt) und ein starkes Gefälle. Mittendrin sehen wir auch irgend ein Tier am Strassenrand. Irgendwann erreichen wir dann aber doch Bishop, eine kleine Stadt in Kalifornien. Leider hat das Motel 6 schon geschlossen und so müssen wir mit dem etwas teureren Quality Inn Vorlieb nehmen. Erst funktionieren die Magnetkarten-Schlüssel mit unserer Tür nicht und so muß ich nochmal runter zum mittlerweile geschlossenen Büro und die nette Dame rausklingeln. Aber letztlich können wir dann endlich schlafen gehen.
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