A Blackanese Cook.
Tag 5 - 05.02.2005
Wochenende! Das verändert hier fast alles, bis auf die Tatsache, daß Amy früh aus dem Haus geht. Sie arbeitet ein paar Mal im Jahr in so einer Organisation, die Leuten hilft, ihre Steuererklärung zu machen. Aber das ist purer Eigennutz, sie will nämlich nicht aus der Übung kommen. Ansonsten sind die Kinder aber schon wach und kucken Fernsehen, als ich so gegen 8:00 Uhr aus meiner Kellergruft nach oben wackle. Jörg schläft noch und da gehe ich erstmal wieder nach unten und schreib den Bericht für gestern. Eine Stunde später schau ich noch einmal nach, aber mein lieber Bruder pennt immer noch. Also frühstücke ich in Ruhe und frag die Kinder, ob sie auch was wollen. Aber sie wollen lieber warten. Ich schau mir dann ein bißchen mit ihnen "Spiderman 2" auf DVD an, bis sie dann doch Hunger haben und so gibt es wieder das Standardmal. Jörg steht dann aber doch auf und wir verbringen eine ziemlich ruhigen Vormittag. Bella malt ein Bild für ihre Mutter, weil sie doch morgen Geburtstag hat.
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Bella beim ganz angestrengten Malen. |
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Man beachte bitte, daß die rechte und die linke Blume gleich sind. Und nicht nur wegen der Farbe, sondern auch wegen den drei Zacken und den zwei Blättern. Hat sie mir extra erklärt! |
Da das Wetter mal wieder richtig toll ist, wollen wir ein wenig raus gehen. Jörg und Nick nehmen die Rollerblades, Bella den Roller und ich den Hund. Also mit Leine, ich reite natürlich nicht auf ihm. Na, und dann geht es wieder ab um den Block. Um Casey mal ein wenig zu fordern, renne ich ein Stückchen mit ihr und sie läßt alles mit sich machen.
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Ab durch die Nachbarschaft. Überall laufen Kinder herum, das fällt irgendwie schon auf. |
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Es ist ja schon ein bißchen hügelig hier und da darf jeder mal den Berg runter fahren. Außer der Hund und ich. |
Als wir zurückkommen ist Amy schon wieder da. Die Kinder werden zum Spielen nach draußen geschickt und ich schnappe mir Amys Gitarre und zupf ein wenig drauf rum. Sie hat auch ein Banjo, aber das ist schon ziemlich alt, noch von ihrem Großvater, und da laß ich dann doch lieber die Finger von. Irgendwann kommt Nick und meint, daß er sich langweilt. Also schnappen wir beide uns einen Basketball und gehen draußen auf der Straße spielen.
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Also ich halte das ja für ein klares Foul. |
Also mal abgesehen davon, daß Nick in einer Basketballmannschaft spielt und ich im Sportunterricht immer was anderes gewählt habe, müßte ich aufgrund meiner Größe ja schon gegen ihn gewinnen. Aber der spielt mich nicht nur beim Autorennen auf der X-Box in Grund und Boden, auch beim Basketball ist er viel besser. Naja. Dafür lerne ich die halbe Nachbarschaft an Kindern kennen. Als erstes kommt Bradley, der Neunmalkluge, der irgendwie alles besser weiß. Er textet uns richtig zu. Und den besseren Basketball hat er auch. Dafür bin ich viel größer als er und muß nicht mit meinen Vater den Müll raustragen. Ätsch!
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Nick und Braaaaadddllleyy, der olle Angeber. |
Und dann gibt es da unter den Mädels wohl irgendwelche Spannungen. Bella und eine Freundin von ihr gegen die Dreierbande vom Nachbarhaus. Das gibt vielleicht Zoff sag ich euch. Es wird sogar ganz genau festgestellt, wo die Grenze zwischen den Grundstücken verläuft. Natürlich weiß es Braaaaadddllleyy ganz genau.
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Links Bella und ihre Freundin und rechts das Haus von den drei anderen. Da wo der grüne Poller steht verläuft die entmilitarisierte Zone. |
In einer Sache schlage ich Nick dann aber doch. Ich kann schneller rennen, als er radfahren. Endlich mal ein Erfolgserlebnis gegen den Bengel. Zum Schluß bin ich dann aber doch ganz schön fertig und mir tut irgendwie alles weh. Ich glaub, ich werd alt.
Mittlerweile ist es 17:00 Uhr und wir wollen anläßlich Amys Geburtstag etwas essen fahren. Morgen, wo sie eigentlich Geburtstag hat, ist ja Superbowl-Sonntag und da würde man nirgendwo etwas bekommen. Da werden nämlich die gesamten USA geschlossen und alle kucken fern. Wir fahren zu einem japanischen Restaurant, wobei ihr euch jetzt nicht Sushi oder so etwas vorstellen dürft, sondern das ist so ein Actionteil, wo die Köche direkt auf einer heißen Metallplatte vor den Augen der Gäste was zaubern. Und das mit möglichst viel Trara. Unser Koch sieht gar nicht japanisch aus, er meint auch, er sei ein Blackanese. :-)
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Unser original japanischer Koch. |
Auf der Kochplatte geht echt was los. Der Koch wirbelt da mit Messern umher, schneidet, brät, dünstet und macht nebenbei eine Menge Verrenkungen. Und weil man das so schlecht in Bilder fassen kann, kommt hier mal etwas ganz besonderes, nämlich ein kurzes Video auf dem ihr seht, wie die Probe-Broccolihäppchen unter die Leute gebracht werden. Das ist jetzt aber nur empfehlenswert für diejenigen unter euch, die DSL, etwas schnelleres oder ganz viel Zeit haben. Klickt einfach mal auf dem nächsten Bild oder hier.
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Da fliegen die Hände. Die anderen Leute am Tisch, gehören übrigens nicht zu uns. Und nicht vergessen, auf dem Bild zu klicken und das Video anzukucken. |
Nach dem Essen, das wirklich richtig gut schmeckt, geht es noch in eine Art überdachten Rummelplatz. Es gibt Restaurants, Videospiele, Hau-den-Lukas :-), und diverse andere Dinge. Am Eingang kauft man sich eine Plastikkarte mit Magnetstreifen und kann dann alles benutzen. Wir fahren zu viert gegeneinander Autorennen, spielen Skeeball, Jörg haut mal auf den Lukas und fast überall bekommt man je nach Leistung so kleine Pappkarten. Dafür kann man sich am Schluß Preise kaufen. Am meisten Pappkarten holt Amy an irgendso einem Glücksspielautomaten, während Jörg und ich auf einem Wasserscooter-Videospiel gegeneinander fahren. Ein wirklich witziges Teil, dieser Rummel. Obwohl der wahrscheinlich in Deutschland nicht funktionieren würde, weil die Leute ihr Geld nicht für sowas ausgeben.
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Jörg beim Skeeball spielen. Man muß mit den Kugel hinten in die Nummernfelder treffen. Ich glaub, ich bin da ein Naturtalent, denn ich hole von uns allen am meisten Punkte und damit Pappkarten. |
Es ist unheimlich voll und so machen wir uns irgendwann auf den Weg nach Hause. Die Kinder sind mittlerweile auch ordentlich müde, ich ja sowieso noch wegen der Zeitumstellung und so gehen wir alle schlafen.