Sebastians schönstes Ferienerlebnis.

Tag 14 - 14.02.2005
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Wir schlafen relativ lange und da wir beide auch noch duschen, klopft gegen 11:00 Uhr schon der Motelmensch an die Tür und weist uns darauf hin, daß es Zeit für den Check-Out ist. Zum Frühstücken geht es zu McDonald's, wobei das Frühstücksmenü schon abgeräumt wurde und wir was normales nehmen müssen.

So geifert Sebastian immer, wenn es was zu Essen gibt. Man beachte auch den Spruch auf seinem Pullover, der erklärt einiges.

Unsere Fahrtroute führt uns heute von Sarnia aus nach Norden, am Huronsee entlang. Damit Ihr erstmal einen Überblick bekommt, wo wir gestern langgefahren sind und wo es heute hin geht, hier eine Karte.

Gestern ging es also bis Sarnia an der Südspitze des Huronsees und heute bis Barrie.

Das Wetter ist ziemlich schlecht, es regnet die ganze Zeit, ist stürmisch und kalt. Also so ein Wetter, wo man keinen Hund vor die Tür jagt. Aber im Auto ist es ja gemütlich und so fahren wir in Richtung unseres ersten Zwischenziels, Port Owen.

Richtig ekliges Wetter...

Zwischendurch gibt es den üblichen Stop bei Tim Hortons. Man kommt da gar nicht drum herum, denn in jedem noch so kleinen Nest gibt es einen, meist sogar mehrere. Aber die Bagel, die es da gibt, sind auch wirklich lecker und vor allem richtig frisch. Ich habe gerade mal geschaut, laut Wikipedia gibt es in ganz Kanada über 2300 Tim Hortons. Kann man also gar nicht verfehlen.

Im Gegensatz zu draußen ist es bei Tim Hortons warm, lecker und gemütlich. Kein Wunder, daß wir uns fast eine Stunde da aufhalten.

In Port Owen gibt es aber irgendwie auch nicht soviel zu sehen, außer einen Hafen mit ein paar großen Schiffen, die da schon ein Weilchen zu stehen scheinen. Überhaupt habe ich den Eindruck, Kanada ist in eine Art Winterstarre verfallen. Das kann aber auch daran liegen, daß wir hier durch die Sommerurlaubsregion fahren und sich im Winter kaum einer hierher verirrt. Das Wetter ist immer noch schlecht und ich bin froh, als ich wieder im Auto sitze.

Der Hafen von Port Owen. Ganz schön dicke Eisschollen, die da rumtreiben.

So richtig einen Plan, wo wir überhaupt hin wollen, haben wir ja immer noch nicht, also entschließen wir uns, nach Barrie zu fahren. Und das aus dem einfachen Grund, daß es die einzige etwas größere Stadt in der Umgebung ist. So dicht besiedelt ist Ontario dann nämlich doch nicht.

Auf dem Weg kommen wir an einem Ort names Meaford vorbei und es gibt endlich mal eine Möglichkeit, an den Huronsee heranzukommen, oder genauer gesagt an die Georgian Bay. Die Sonne ist auch gerade dabei unterzugehen und so ergibt sich trotz der Wolen ein ziemlich atemberaubender Anblick, bei dem wir beiden Hobbyfotografen gleich wieder zuschlagen. Und damit ihr auch was seht, hier ein paar Bilder:

Die Georgian Bay, kurz vor Sonnenuntergang mit mächtig Wolken.

Die Fotos haben wir in einem kleinen Park am Ufer gemacht und da stand auch diese Skulptur.

Zur Abwechslung bin ich auch mal auf einem Bild drauf. Damit Ihr nicht behaupten könnt, ich wäre gar nicht hier.

Und hier der Andere mit seinem supertollen Stativ. Angeber!

Nach unserem tollen Fotostop geht es nun aber nach Barrie, denn mittlerweile ist es dunkel und das Fahren ist ja auch nicht ganz unanstrengend. Das Auto darf ja nur ich bewegen, da Sebastian nicht im Mietvertrag eingetragen ist. Das geht auch gar nicht, denn dann hätte er in St. Louis bei der Anmietung dabei sein und seinen Führerschein vorlegen müssen. Und da er ja noch ein halber Teenager ist, wäre das auch teuer geworden.

In Barry nehmen wir uns ein, im Vergleich zu gestern, luxuriöses Motelzimmer. Das sieht nicht mal annähernd so runtergekommen aus. Und die Dame am Tresen ist auch total nett. Am besten ist aber, daß Sebastian seine kanadische Adresse angibt, das Autokennzeichen aus New York State und ich bezahle mit meiner deutschen Kreditkarte. Wir schauen erstmal noch das Finale von "Fear Factor" für Paare im Fernsehen und erleben, wie das Gewinnerpaar nach dem Genuß von pürierten Fröschen mit 1 Million Dollar und zwei brandneuen Geländewagen nach Hause fährt.

So sehen Gewinner aus!

Nun kommt aber noch das Highlight des Abends. Eigentlich bin ich ja ein bißchen kaputt und Hunger hab ich auch nicht, aber Sebastian, der sich ja nun mittlerweile mit seinem Singleleben abgefunden hat, schleppt mich noch in eine Filiale von Hooter's. Für alle, denen das nix sagt, das ist so eine Art IKEA-Kinderparadies für Männer. Man kann da Männerfernsehprogramme kucken (Wrestling zum Beispiel) und sich nebenbei von leichtbekleideten Damen Männerspeisen servieren lassen. Also sowas wie fette Burger oder "All you can eat"-Chicken-Wings. Sebastian ist der Meinung, daß man sowas mindestens einmal im Leben gemacht haben muß. Na, der ist ja noch jung und unerfahren.

Wir bestellen uns in Barbecuesoße getränkte Hühnerteile und die Soße ist so durchdringend, da darf man nicht mal dran riechen, sonst haut einem das schon die Nase frei. Irgendwie kommen wir uns ein bißchen wie die absoluten Weicheier vor, weil wir diese Soße nicht ertragen. Die kräftigen kanadischen Holzfällertypen an den Nebentischen scheinen damit jedenfalls keine Probleme zu haben. Damit man sich nach dem Genuß von den fettigen Speisen ordentlich die Finger säubern kann, gibt es feuchte Reinigungstücher und auf den Tischen stehen immer ganze Rollen von Küchentüchern. Da muß ich aber sagen, die sind auch nötig.

Mmh, da trieft die Soße.

Unsere Rechnung. Ist übrigens purer Zufall, daß heute Valentinstag ist. Man bachte bitte auch den Hinweis auf den Bikini-Wettbewerb am 16. Dezember (?).

Bevor es nun aber ins Motel und ins Bett geht, braucht Sebastian noch dringend ein Foto von sich zusammen mit unserer Kellnerin. Er scheint es ja nötig zu haben. Und hier nun für alle, sein schönstes Erlebnis seit 6 Monaten.

Sebastian mit Melody, unserer Kellnerin. Der Name kommt mir übrigens sehr künstlich vor. Achja, laut Sebastians Aussage hat sie "ganz schön zugedrückt". Wie gesagt, es passiert nicht viel in seinem Leben. :-) Sie war aber wirklich nett, auf dem Bild kuckt sie nur ein bißchen böse. Oder wie auch immer man das interpretieren möchte.


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