Gefangen in der Wurst.

Tag 17 - 17.02.2005
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Heute stehe ich mal ein bißchen früher auf, denn ich muß Julia rechtzeitig anrufen, um zu erfahren, ab wann sie Feierabend hat. Nachdem das geklärt ist, frühstücke ich noch in Ruhe, verabschiede mich von Sebastian und mache mich auf den Weg nach Toronto.

Auf Wiedersehen sagt mein Lieblingsgitarrist.

Hamilton liegt ungefähr 60 Kilometer von Toronto entfernt. Wenn man aber den Queen Elizabeth Way (QEW) fährt, kommt man relativ komfortabel hin. Allerdings ist der Verkehr ziemlich dicht und das trotz teilweise 5 Spuren. Typisch nordamerikanisch.

Auf nach Toronto, der größten Stadt in Ontario.

Die Schweden sind auch überall. (Hi Johan!)

Man fährt direkt an der Innenstadt vorbei.

Da ich ja mein tolles Navigationssystem habe, finde ich ziemlich problemlos zu Julia. Allerdings ist das mit dem Parken in der Simpson Avenue ein bißchen kompliziert. Die Strasse ist eine Einbahnstraße und die eine Hälfte des Jahres darf man auf der linken, die andere Hälfte auf der rechten Seite parken. Zur Zeit ist rechts dran. Allerdings ist das gar nicht so einfach, da etwas zu finden, denn jedes Haus hat ja eine Einfahrt und so muß man sich irgendwie dazwischenquetschen. Die Julia öffnet mir gleich die Tür und nach der herzlichen Begrüßung gibt es die Tour durchs Haus.

So wohnt die Julia in ihrem Kellerverließ.

Wir halten uns aber gar nicht lange auf, sondern gehen mit Julias Freunden zum freundlichen Griechen, um etwas zu essen. Die ganzen Freunde arbeiten alle bei L'Arche und es ist ein recht lustiger Haufen.

Von links nach rechts: Julia, Lee aus Israel, Vicky aus Kanada, Barbara aus Hartheim in Baden-Württemberg und der Nils aus Berlin.

Da ich aber noch ein bißchen was von Toronto sehen will, machen Julia und ich uns nach dem Essen auf dem Weg in die Innenstadt. Da gibt es nämlich den CN-Tower, die mit 553 Metern "höchste freistehende Struktur der Welt". Oder so ähnlich. Fakt ist, es gibt nur noch eine Ölplattform im Golf von Mexiko und einen mit Stahlseilen gespannten Fernsehmast in den USA, die höher sind. Wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe.

Der CN-Tower.

Wir fahren natürlich nach oben und man hat einen richtig tollen Ausblick. Da sag ich mal am besten gar nicht soviel dazu, sondern zeig Euch lieber ein paar Bilder.

Das Bankenviertel von Toronto.

Der Ontariosee. Links unten der Flugplatz liegt auf einer Insel.

Auf Schildern entlang der Fenster kann man ablesen, was man so alles sieht.

Eine Besonderheit des CN-Towers ist der "Glass Floor", eine Etage, wo Platten aus durchsichtigem Kunststoff im Boden sind und wo man drauf rumlaufen kann. Eigentlich dachte ich, daß das bestimmt gruselig ist, aber seit heute weiß ich, daß ich definitiv keine Höhenangst habe. Das war im Gegenteil sogar ziemlich lustig. Von den Umstehenden trauen sich übrigens nicht allzuviele.

Meine und Julias Füße.

Eigentlich kann man noch eine Etage höher fahren, aber wegen starken Wind geht das gerade nicht und so fahren wir nach ausgiebigem Kucken und Fotos schießen wieder runter und ich shoppe erstmal ordentlich im Souvenirladen. Hier gibt es endlich mal den typischen Kanadakitsch, den ich schon gesucht habe.

Wenn man um den CN-Tower herum laufen möchte, dann kann man so eine komische aufgeblasene Wurst benutzen, in der man drin herumlaufen kann und wo es im Gegensatz zu draußen schön warm ist. Die Kanadier wissen eben, wie man es sich im Winter gemütlich macht.

Die Wurst von außen. Ist schon eine praktische Erfindung, man muß nur aufpassen, daß man sich nicht verläuft und in einer Sackgasse landet. So, wie es uns passiert ist.

Nachdem wir uns in einem Cafe aufgewärmt haben, machen wir uns auf den Weg zur Fähre, um nach Ward's Island zu fahren, einer der Inseln, die vor Toronto im Ontariosee liegen. Von dort hat man nämlich einen tollen Blick auf die Skyline.

Die Fähre muß sich schon ordentlich durch das Eis kämpfen. Teilweise denkt man bei der Rumruckelei, daß sie steckengeblieben ist.

Außer uns sind nur Leute auf der Fähre, die auf der Insel wohnen. Die verstreuen sich nach der Ankunft ganz schnell und so stehen wir plötzlich alleine da. Also laufen wir ca. 500 Meter über die Insel bis zur anderen Seite und schauen uns den Strand des Ontariosees an. Im Sommer ist hier bestimmt eine ganze Menge los.

Da die hier wohnen, werden sie ja hoffentlich wissen, was sie da machen.

Da es aber wirklich schweinekalt ist, gehen wir zurück zur Anlegestelle der Fähre und machen es uns im unbeleuchteten und ungeheizten Wartehäuschen "gemütlich". Es riecht zwar ein bißchen merkwürdig, aber wenigstens pfeift einem der eisige Wind nicht um die Ohren.

Toronto im Sonnenuntergang.

Zum Glück müssen wir nicht ganz so lange auf die Fähre warten und es ist ein richtig gutes Gefühl, in der warmen Kabine zu sitzen. Wir fahren nun zurück in die Umgebung vom L'Arche-Haus, holen uns ein komisches chinesisches Brot, was einen Meter lang und sehr flexibel ist und fahren an Julias Lieblingsort, um zu Abend zu speisen. Dieser liegt oberhalb eines Parks und man kann die Innenstadt bewunden.

Ist schon ziemlich gemütlich, im warmen Auto zu sitzen, was zu essen und diesen Ausblick zu haben.

Eigentlich sind wir beide relativ müde, aber am Abend gibt es noch das Treffen der deutschsprachigen L'Arche-Assistants. Also keine Ahnung, ob es das werden sollte oder ob nur die deutschsprachigen Leute Zeit haben. Auf jeden Fall sitzen wir noch bis 1:00 Uhr nachts in einem irischen Pub und beschließen auf diese Weise den Tag.
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