Fast Foot extra fast.

Tag 22 - 22.02.2005
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Da ich mich ja noch von den Kindern verabschieden will, stehe ich rechtzeitig auf und mach mich fertig. Das Ganze hat auch noch einen zweiten Vorteil. Wenn der Tag richtig lang ist, bin ich heute abend im Flugzeug müde und kann besser schlafen. Das habe ich nämlich bei meinem ersten Flug nach Nordamerika nicht gemacht und entsprechend fies war mein Jetlag.

Ich glaube, am meisten wird Casey der morgendliche Spaziergang fehlen.

Eigentlich müsste ich meinen Mietwagen ja nicht unbedingt saubermachen, aber nach der Salzkruste und dem Fahren im Schnee will ich da doch mal kurz mit Hochdruck drübergehen. Sicher ist sicher, denn bei einem sauberen Auto schauen die vielleicht auch nicht so auf eventuelle Kratzer. Nicht, daß ich welche reingefahren habe, aber man weiß ja nie. Jörg möchte unbedingt mit der Schaumbürste putzen, weil er mir den komischen rosa Schaum zeigen will. Also laß ich ihn.

So wäscht mein Bruder Autos. Man beachte bitte den rosa Schaum an meinem "grau-metallic"-farbenen (O-Ton Jörg) Auto und an meinem Bruder.

Der goldene Schnitt.

Zurück zu Hause packen wir dann unsere Koffer. Da ich ja von Julia noch eine Menge Sachen mitgenommen und auch soviel Plunder gekauft habe, nimmt Jörg einen mehr mit, wo ich noch ordentlich was reintun kann. Probleme haben wir jedenfalls nicht, ich kann sogar schön drauf achten, daß zerbrechliche Dinge gut gepolstert sind. Lediglich zwei Papierrollen aus dem Algonquin Park müssen wir so nehmen.

Ich glaube, Casey ahnt schon, daß es jetzt tagsüber wieder richtig langweilig wird.

Kurz bevor wir losfahren, kann ich mal noch ein Foto vom Postauto machen. Der Fahrer sitzt rechts und braucht die Post nur in die Briefkästen zu stecken. Hinten übrigens ein Müllauto. Da jeder Nachbar von einer anderen Firma den Müll abholen läßt, kommt sowas hier öfter.

Amy ist ja arbeiten und so haben wir geplant, daß wir kurz nach 12:00 Uhr den Mietwagen zurückgeben, Amy uns dann dort einsammelt und wir noch einmal gemütlich was essen gehen. Da wir clever sein wollen, fahren wir schon ein bißchen früher, um vorher noch unser Gepäck einzuchecken und unsere Bordkarten zu bekommen. Hinterher hätten wir dann genug Zeit, denn der Flug geht erst um 15:30 Uhr. Denken wir zumindest.

Der nette Mensch am United Airlines-Schalter läßt sich erst ordentlich Zeit. Dafür macht er aber auch alles sehr ordentlich und korrekt, er klammert sogar die grünen Karten vom Einreiseformular I-94W an die Tickets für den Transatlantikflug. Aber dafür eröffnet er uns, daß es in Chicago wohl irgendwelche Verzögerungen gibt und er uns auf einen früheren Flug gesetzt hat, damit wir unterwegs nicht stranden. Auf die Frage, wann wir denn fliegen, bekommen wir als Antwort 13:59 Uhr, Boarding Time ist aber schon 13:30 Uhr und wegen der Sicherheitskontrollen sollen wir doch bitteschön schon um 13:00 Uhr da sein. Es ist gerade 12:15 Uhr.

Jetzt fangen wir doch schon an, zurück zum Mietwagen zu rennen und zu National Car Rental zu fahren. Das Gelände ist (fast) hermetisch abgeriegelt. Man muß über solche fiesen Zähne fahren, die runterklappen, wenn man richtig ist und die die Reifen zerstechen, wenn man falsch ist. Zum Glück ist die Rückgabe wie immer sehr unkompliziert, das geht schneller, als man die Koffer aus dem Auto rausnehmen kann. Wenn wir noch welche hätten. Amy wartet schon auf uns und wegen des Zeitmangels geht es gleich wieder zum Flughafen und das gemütliche Essen findet bei Burger King statt.

Das ist zwar Fast Food, aber so schnell habe ich noch nie gegessen.

Nach einer herzlichen Verabschiedung, bei der Jörg Amys Ehering zurückbekommt (Keine Panik, nur wegen der Gravur, denn in den USA kriegen die kein Ö hin.), sitzen wir dann im Flugzeug, wo wir erfahren, daß wir noch ein bißchen warten müssen, falls noch jemand mitfliegen will. Ganz toll. Irgendwie ist das aber heute auch alles anders, denn wir fliegen mit einer Boeing 737, die braucht für die Strecke nach Chicago nur 38 Minuten.

Immerhin kommen wir da dann aber doch irgendwann an und haben auch mehr als genug Zeit, um noch eine heiße Schokolade zu trinken und einen Bagel zu essen.

So sieht man aus, wenn man feststellt, daß die heiße Schokolade zu heiß ist.

Nach 2,5 Stunden Warten geht es dann los mit dem Boarding. Der Mensch in St. Louis hat mal wieder überkorrekterweise alles richtig gemacht und so sitzen wir laut Bordkarten nicht neben-, sondern hintereinander. Das liegt daran, daß Jörg bei der Buchung Fensterplätze verlangt hat. Zum Glück findet sich ein netter Mensch, der mit mir den Platz tauscht. Wir fliegen übrigens wieder mit einer Boeing 777.

Unser Flugzeug. Bei der 777 oder Triple Seven, wie wir Flugprofis sagen, beunruhigt ja ein bißchen, daß die mit nur zwei Triebwerken über den Atlantik fliegen.

Das Abendessen an Bord ist diesmal unter aller Sau. Wobei wir bei der Auswahl "Beef or Pasta" (Rind oder Nudeln) mit "Beef" vielleicht auch in die Sch... gegriffen haben. Bei dem Essen schmeckt gar nix, weder das Fleisch, noch der Kartoffelbrei oder die Gemüsebeilage. Das ist aber auch merkwürdig, auf dem Rückweg nach Europa ist immer alles schlechter. Nicht nur das Essen, sondern zum Beispiel auch die Filme. Na wenigstens hat Jörg als Getränk was richtig abgefahrenes erwischt.

Mmh, da kommt Appetit auf. So richtig geschmeckt hat es nur Wenigen, von den um uns Herumsitzenden.

Eine Pepsidose aus China. Zumindest laut der Webadresse, ansonsten könnte ich die Schriftzeichen wohl nicht von japanischen oder südkoreanischen unterscheiden.

Glücklicherweise bin ich doch ein bißchen müde und so versuchen wir zu schlafen. Das ist anfangs gar nicht so einfach, denn wir sitzen fast direkt an der Toilette und davor stehen ein paar Typen und unterhalten sich recht laut. Also döse ich so vor mich hin...

Aber hier wird versucht zu schlafen.

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