Kleine Zelte für große Leute
Tag 2 - 02.09.2005
Da wir gestern erst so spät ins Bett gegangen sind, schlafen wir trotz der Zeitumstellung ein bißchen länger. Ich stehe trotzdem früher auf als meine Eltern, weil ich höre, daß die Kinder schon auf sind und denen will ich natürlich noch guten Tag sagen. Wie üblich sitzen sie vor der Schule schon vor dem Fernseher, aber diesmal bestimmt mein Bruder das Programm und so kucken wir, wie New Orleans in den Fluten versinkt. Rund um die Uhr kann man das hier auf allen Nachrichtensendern schauen. Für meinen Bruder ist das schon ein bißchen komisch, weil er ja letztes Jahr mal da war.
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Ein Wohltätigkeitskonzert gibt es auch. Na ein Glück, daß man wenigstens gleich sieht, daß der Ölpreis wieder ein bißchen runtergegangen ist. |
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Mein kleiner Neffe ist auch schon wach und kuckt mit Begeisterung zu. |
Nach dem gemütlichen Frühstück zeigt mein Bruder meinen Eltern erst mal das Haus und den Garten. Amy ist auch zu Hause, nur die Kinder sind in der Schule. Insofern ist das ganz entspannend.
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Huh... hier muß mein Bruder seinen Eltern die Bude zeigen. :-) |
Da wir ja heute noch zum Zelten fahren wollen, packen wir schon ein paar Sachen zurecht und fahren dann noch mal zu Target und zu Schnucks, um noch einiges einzukaufen. Meine Eltern sind wohl schon ein bißchen beeindruckt von den Größenverhältnissen und dem riesigen Angebot. Das einzige was ein wenig stört, sind die Einkaufswagen. Die lassen sich nämlich äußerst bescheiden steuern. Da in so einem Supermarkt nicht wirklich viel passiert, hier ein paar Fotos.
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Bei Target kann man auch Zelte kaufen. Und damit man gleich sieht, wie die ausschauen, gibt es eine Miniaturvariante davon im Regal. |
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Und hier nun (Trommelwirbel) der Schnucks Supermarkt, wo mein Bruder seit einiger Zeit nachts den Boden schrubbt. Für Geld natürlich. |
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Meine versammelte Familie beim Beratschlagen, was für ein Bier man meinen Eltern nun mal andrehen kann. Wo die doch so passionierte Biertrinker sind. |
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Chili mit Bohnen, extra scharf. Sozusagen nach Feuerwehrmann-Art. Hat sich mein Bruder auch noch nicht getraut zu probieren, obwohl der ja sonst auf scharfe Sachen steht. |
Nachdem wir wieder zu Hause sind, gibt es für meine Eltern und meinen Bruder erstmal was leckeres aus der Dose. Ich verzichte dankend. Anschließend packen wir das Auto für den Campingausflug. Wir haben soviel Zeug mit, daß selbst der riesige Chevrolet Suburban voll wird. Den meisten Platz nehmen zwei Kühltruhen weg.
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Zusätzlich zu den Sachen müssen auch noch acht Leute ins Auto. Demzufolge kann man kein Gepäck mit nach vorn nehmen. |
Aber es paßt alles und so machen wir uns auf den Weg nach Eminence, einem ziemlich kleinen Ort 3,5 Autostunden südwestlich von St. Louis. Ich sitze mit den Kindern auf der Bank ganz hinten und es ist ein bißchen wie einen Sack Flöhe hüten. Wenn einer von beiden seine Ruhe haben will, dann ärgert ihn der andere. Zehn Minuten später ist es dann umgekehrt. Daniel hingegen (also mein kleiner Neffe) ist ganz ruhig. Der nörgelt eigentlich sowieso nur rum, wenn er Hunger hat, die Windel voll ist oder er ein bißchen Liebe haben will.
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Ein Zwischenstop. Als ich im Februar hier war, hat eine Gallone Normalbenzin noch 1,73 Dollar gekostet. |
Es ist schon fast dunkel, als wir im Zielort ankommen. Wir überlegen uns, daß wir vielleicht das Restlicht ausnutzen sollten, um das Zelt aufzubauen und erst anschließend essen zu gehen. Letztlich brauchen wir dann aber doch die Scheinwerfer vom Suburban.
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Unser 1A-10-Mann-Zelt. Zum Anfang dachte ich auch, daß das ja relativ klein ist, aber je mehr man es aufgebaut hatte, umso größer wurde es. |
Dummerweise ist nach dem Aufbauen die Batterie vom Auto so weit entladen, daß der Motor nicht mehr anspringt. Also wird das heute nix mehr mit Essen. Also gehen wir Volleuropäer dann schon mal schlafen, wir haben ja immer noch ein bißchen die Zeitumstellung in den Knochen. Die anderen gehen noch rüber zu Bekannten von Amy, die auch auf dem Zeltplatz übernachten.