Zurück durch die endlose Langeweile

Tag 17 - 17.09.2005
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Gestern haben wir unseren Colorado-Ausflug offiziell beendet. Alles, was jetzt noch kommt, ist nur der Weg zurück nach St. Louis. Bis dahin ist es ja ein ganz schönes Stückchen und so bedeutet das mal wieder, daß wir den ganzen Tag fahren werden.

Jörg hat morgens immer gute Laune. Ganz im Gegensatz zu mir ...

... und Daniel.

Wie bereits erwähnt, gibt es einige Bundesstaatensammler unter den Mitreisenden und wo wir schon so dicht dran sind, machen wir einen kurzen Abstecher von vielleicht 10 Minuten nach Nebraska. Damit hat mir dieser Urlaub 5 neue Staaten gebracht: Kansas, Colorado, New Mexico, Utah und Nebraska. Das lohnt sich.

Hier der Beweis, daß wir in Nebraska sind. Nicht daß einer denkt, wir schummeln.

In Goodland, wo wir die allererste Nacht verbracht haben, tanken wir nach 438 zurückgelegten Kilometern das erste Mal und fahren nun auf der Interstate 70 die selbe Strecke zurück, die wir gekommen sind. Viel verändert hat sich natürlich nicht.

Immer noch endlos lange Straßen in Kansas.

Hier geht es wieder in die Central-Zeitzone, das heißt, die Uhren müssen eine Stunde vorgestellt werden. Das ist ganz gut, so fahren wir nämlich heute auch eine Stunde kürzer und es ist weniger anstrengend.

Nach einiger Zeit knurrt allen der Magen und wir machen einen Zwischenstop bei einem Restaurant namens Village Inn. Das ist wie fast alles in den USA natürlich auch eine Kette. Das besondere an amerikanischen Restaurants ist, daß die Kinder immer gleich etwas zum Malen bekommen. Nick und Bella sind da natürlich total drauf dressiert und legen sofort los. Da der Platzanweiser (auch so eine Sache, die man in Deutschland selten sieht) dachte, daß Daniel auch schon malen kann, gibt es drei von diesen Ausmalpapieren. Das weckt wohl alte Erinnerungen in Amy und so haben wir plötzlich drei malende Personen am Tisch.

Na also. Man beachte auch die Wassergläser auf dem Tisch. Wasser bekommt man immer kostenlos und es wird auch, wie die Softdrinks (Cola, ...), gratis nachgefüllt.

Die Fahrt geht nun weiter und so langsam werde ich ziemlich müde. Mein Bruder am Steuer allerdings auch, was kein Wunder ist, denn jemand hat schon wieder auf Umluft geschaltet. Jedenfalls darf mein Vater wieder mal fahren. Der benutzt beim Losfahren erstmal sämtliche Füße und es wird ein wenig holperig. Diejenigen, die schon mal Automatikgetriebe gefahren sind wissen, was ich meine.

Vor uns der Sonnenschein, hinter uns die Wolken.

Was ihre Fahnen angeht, sind die US-Amerikaner ja ein bißchen eigen. Ungefähr so, wie die Dänen. Man sieht überall Flaggen: Aufgeklebt auf Autos, an riesigen Masten am Straßenrand, als richtiges Fähnchen am Auto, ständig eingeblendet im Fernsehen (Fox News sag ich da nur) und natürlich auch auf ganz ordinären Rastplätzen. Für die Verwendung gibt es natürlich extra Regeln und eine besagt, daß die Flagge am Abend eingeholt werden muß.

Zwei Rastplatzreiniger beim Einholen der Fahne. Natürlich zuerste die von Kansas und dann die der Vereinigten Staaten.

Mittlerweile haben wir nicht mehr soviel Lust, noch weiterzufahren und so suchen wir uns in Junction City, Kansas eine Unterkunft für die Nacht. Anscheinend kommt hier gerade eine Armeeeinheit aus dem Irak zurück, denn überall hängen Plakate mit Sprüchen wie "Welcome home troops! A well done job!" herum und zumindest das Comfort Inn ist schon mal ausgebucht. Also geht es weiter und nach mehreren Versuchen, Nichtraucherzimmer zu bekommen, landen wir eine Interstate-Ausfahrt weiter im Best Western. Hier kann ich nun zum letzten Mal meine eigentlich schon abgelaufene AAA-"Show Your Card And Save"-Karte benutzen und wir sparen wieder 10 Dollar pro Zimmer. So eine Karte bekommt man als ADAC-Mitglied kostenlos und wenn man damit in die USA fährt, hat man den Mitgliedsbeitrag ganz schnell wieder raus. Meine Eltern gehen noch mal zu Wal-Mart gegenüber, ich schaue hingegen noch ein wenig fern.

In Kansas City ist der Teufel los. Als "Breaking News" (so eine Art Sondermeldung) gilt hier schon, wenn ein Fußgänger von einem Auto angefahren wird. Da wird natürlich gleich ein Live-Reporter hingeschickt.

Da ich nach so einer spannenden Meldung erst einmal eine beruhigende Dusche brauche, hier mal eine kurze Erklärung, wie eine amerikanische Dusche funktioniert. Wenn man das nämlich nicht weiß, steht man auch ein wenig blöd da.

An dem großen Drehteil dreht man so lange, bis die Wassertemperatur dem entspricht, was man gerne hätte. Dabei kann man allerdings nicht regeln, wieviel Wasser herauskommen soll. Um nun zwischen dem Hahn unten und dem Duschkopf oben umzuschalten, muß man an dem kleinen Schniepel am Hahn ziehen.

Hier sieht man, was der Höhenunterschied zwischen Colorado und Kansas mit meinem Shampoo gemacht hat.

Mein Sonnenbrand ist dann doch ein kleines bißchen besser geworden. Es tut zwar immer noch weh, aber ich kann zumindest wieder einigermaßen auf der Seite schlafen.
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