Geld für eine Tasse Dreck

Tag 20 - 20.09.2005
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Da heute der letzte Tag unseres Besuches ist, lassen wir alles ein bißchen ruhiger angehen. Zuerst kucke ich mir ein bißchen die neuesten Nachrichten über den Hurrikan Rita im Fernsehen an. Nach Katrina sind hier wohl alle ziemlich nervös und so gibt es keinen Sender, der die Zuschauer nicht über die aktuelle Lage auf dem Laufenden hält.

Da wird auf FOX News selbst die amerikanische Flagge, die sonst immer links oben in der Ecke vor sich hinweht, ausgeblendet.

Außerdem nutzen wir alle die Chance, uns noch ein bißchen mit Daniel zu beschäftigen. Nach der langen Fahrt nutzt der die Möglichkeit, mal richtig auszuschlafen und sich möglichst lange von jemandem auf dem Arm herumtragen zu lassen. Das ist aber auch kein Wunder, denn auf der Fahrt saß er ziemlich lange in seinem Autositz und das wird ja auch irgendwann langweilig.

Da mein Vater mittlerweile weiß, wie man meinen Fotoapparat bedient, hier mal wieder ein Bild nicht von, dafür aber mit mir. Und dem Mokel, dessen Sonnenbrand sich mittlerweile pellt.

Meine Eltern haben immer noch nicht genug vom Einkaufen und so fahren wir noch einmal los. Als erstes geht es zu Target, wo ausnahmsweise ich noch einmal hin wollte. Ich kaufe mir eine Magnettafel, die schon einen Monatsvordruck hat, mit einem Stift kann man dann die Tage und wichtige Termine eintragen. Das ganze kommt dann mit Magneten an den Kühlschrank und schon hat man alles im Blick, wenn man früh aufsteht und sich etwas zu essen rausnimmt.

Meine Eltern kaufen auch noch ein wenig was ein. Das ist aber natürlich kein Vergleich zu dem, was die Frau hinten rechts zu schieben hat.

Ich will bedingt noch so einen schicken Schaukelstuhl haben, wie er bei Amy und Jörg im Wohnzimmer steht. Der ist ziemlich bequem, man kann sich in jede beliebige Richtung drehen, hin und her schwingen, die Lehne zurückklappen und für die Füße gibt es auch einen Hocker, der ebenfalls mitschwingt. Also fahren wir noch in zwei Möbelläden. Aber die haben nur die typisch amerikanischen Schaukelstühle (Recliner). Die sehen aus, wie bei uns normale Sessel, haben aber ein wenig mehr Komfort, wie ausklappbare Fußstützen. Also Pech gehabt. Der Laden, wo Amy ihren Stuhl gekauft hat, ist ein Weekend Only Furniture Outlet, also ein Wochenendwerksverkauf. Heute ist leider Dienstag, also Pech gehabt.

Mein Bruder hat nun schon keine Lust mehr auf einkaufen und so bringen wir ihn und den Mokel zurück und fahren noch einmal alleine los. Meine Eltern wollen nämlich unbedingt noch einmal in einen Wal-Mart. Ich muß erst einmal was essen und so setze ich die beiden ab und hau mir bei Arby's zum letzten Mal richtig ordentlich was hinter die Backen. Das muß ja auch ein Weilchen reichen. Nach einer Weile hole ich die beiden wieder ab und wir fahren zurück nach Hause.

Morgen sollen tatsächlich die Bauarbeiten zur Hauserweiterung anfangen. Damit die Arbeiter mit ihrem Minibagger in den Garten kommen, müssen ein paar Sachen zur Seite geräumt werden. Wenn man den Mokel auf dem Arm hat, kann man sich übrigens prima vor solchen Arbeiten drücken.

Die Bauarbeiter wollen natürlich genau auf der Seite langfahren, wo die ganzen Sachen stehen. Aber immerhin reparieren sie hinterher den Rasen.

Die Mama kommt nach Hause ...

... und hat Mokel was mitgebracht: Seinen allerersten Beißring. Da wird erst mal ordentlich zugepackt. U.S. Bank ist übrigens Amys Arbeitgeber, wie man auf bundesdeutsch zu sagen pflegt.

Nach einer Weile ist alles beiseite geräumt und die Bauarbeiten können starten. Durch die Erweiterung wird der Garten ganz schön klein, aber dafür bekommt Amy endlich Platz zum Arbeiten und muß das nicht immer in Bellas Zimmer tun.

Das letzte Foto vom Originalzustand.

Das Essen heute abend soll natürlich noch mal ein bißchen opulenter ausfallen. Deswegen fahren wir zu T.G.I. Friday's, einer der ersten Restaurantketten, die es in den USA gab. Dort gibt es typisch amerikanisches Essen mit leckeren Steaks. T.G.I. Friday steht übrigens für "Thank God It's Friday" und es gibt sogar ein einziges Restaurant in Deutschland, genauer gesagt in Heidelberg. Die Kinder dürfen sich wieder einen Nachtisch bestellen und diesmal gibt es etwas ziemlich ekliches: Einen Cup of Dirt, also eine Tasse Dreck.

Der Cup of Dirt besteht aus Schokoladenpudding und Gummibärchen. Abartig sieht es trotzdem aus.

Den Abend beschließen wir mit dem Packen der Koffer und der seelisch und moralischen Vorbereitung auf den Rückflug.
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